Wenn Der Vorhang Fällt StreamWenn der Vorhang fällt Lyrics: Maximi, Maxima, Maximax ist da / Bei Gefahr bleib ich klar, wie Che Guevara / Ihr meint wir seien nicht echt wie 'ne Fatamorgana. Eine Beschreibung, mit der in „Wenn der Vorhang fällt“ erklärt wird, was den deutschen Hip Hop ausmacht, geht so: Wenn der Hip Hop eine Person wäre, dann eine höchst schizophrene, mit einem Arm total aufgepumpt und dem anderen in ganz normaler Größe – und es wäre auf jeden Fall egal, wo diese Person. Wenn Der Vorhang Fällt Schau Hinter Die KulissenUnser Präsident, so haben wir in den vergangenen Wochen und Monate deutlich zu sehen gelernt, besitzt zwei Stärken. Einmal die unspektakuläre Stärke der politischen Geduld und des politischen Pragmatismus, das Augenmaß, sehr früh Spielräume des Möglichen und die Grenze zum Unmöglichen richtig abzuschätzen, um dann entschlossen auf das Mögliche zu setzen. Genau diese Formel erklärt die beiden herausragenden und ganz verschiedenen Erfolge seiner ersten vier Jahre im Weißen Haus, nämlich die (trotz aller Konzessionen und Abstriche) historische Leistung einer Gesundheitsreform, welche der amerikanischen Gesellschaft zum ersten Mal ein gewisses Maß der Verantwortung für das Leben ihrer schwächsten Mitglieder zugemutet hat; daneben die Tötung Bin Ladens, als der Präsident das Prestigerisiko seiner Entscheidung gegen ein juristisches Verfahren in ungewissem Rahmen auf sich nahm. Obamas zweite Stärke, jene Stärke, welche seine Anhänger mit so viel Emotionen an den ersten Wahlsieg zurückdenken lässt und die nun noch einmal, ein wohl letztes Mal kurz aufschien, liegt darin, Motive der Hoffnung aus der über zweihundert Jahre alten Geschichte der parlamentarischen Demokratie in der spezifischen Tonalität der amerikanischen Aufklärung zu verkörpern. In seinen besten Momenten tut er das so überzeugend, als sei er die Erfüllung der Träume von Jefferson, Monroe und Washington, weil er Begriffe und Bilder von Hoffnungen, die wir längst als verbraucht identifiziert und abgelegt hatten, mit überraschender Energie zu füllen weiß. Als Obama am Dienstagabend von einem Amerika der unmittelbaren Zukunft sprach, in dem Demokraten und Republikaner ihre Spaltung zum Wohl der Nation vergessen würden, um ein in seinen Konsequenzen tatsächlich unvorstellbares Staatsdefizit schmelzen zu lassen, von einem Amerika, in dem sich die Reichsten für die Zukunft der Unterprivilegierten engagieren sollten, da wollten wir – unerklärlich fast – noch ein letztes Mal an diese Vision glauben, und wussten doch alle, dass er in den Worten und Sätzen einer Vergangenheit sprach, die nie mehr zurückkommen wird. Der erfolgreiche Realpolitiker Obama ist, weltweit vielleicht, der erste Präsident eines postpolitischen Zeitalters, an dessen Schwelle wir alle stehen, während der brillante Wahlkämpfer von 2008 und der strahlende Sieger vom Dienstagabend die letzte eindrucksvolle Realisierung eines Ideals von Politik ist, welches dabei ist, unumkehrbar historisch zu werden. Seine Schwäche – jene Achillesferse, deren Entdeckung Obama lähmte, die Welt erschreckte und dem mittelmäßig-freundlichen Mitt Romney eine Kraft zu geben schien, die ihm niemand zugetraut hatte – war daraus hervorgegangen, so erkennen wir nun plötzlich, dass diese beiden Rollen nicht miteinander vereinbar sind, ja sich wechselseitig blockieren. Obamas historischer Ort auf der Schwelle vom politischen zum postpolitischen Zeitalter, welcher möglicherweise eines Tages im Rückblick als Bedingung für seine Größe ausgemacht werden wird, dieser Schwellenort hätte ihn die Wiederwahl kosten können. Doch was genau ist die Bedeutung, was sind die Implikationen der Formel von der „postpolitischen Zeit“, mit der Intellektuelle gern kokettieren – und deren Gebrauch sich noch kein Politiker leisten kann?
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April 2019
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